
Der ASC treibt den globalen Wandel in der Aquakultur voran: Neuer Farmstandard veröffentlicht
Mai 14, 2025
Barcelona, Spanien – Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat vergangene Woche auf der Seafood Expo Global in Barcelona seinen neuen Zertifizierungsstandard für Aquakultur präsentiert. Über 200 Teilnehmende aus der gesamten Lieferkette – darunter Zuchtbetriebe, Einzelhändler, Verarbeitungsbetriebe, Branchenorganisationen und Medien – verfolgten die mit Spannung erwartete Veröffentlichung, die von mehreren Gastredner:innen aus der Industrie begleitet wurde.
Als führende Organisation für Zertifizierungen in der Aquakultur setzt der ASC Maßstäbe für verantwortungsvoll produzierte Fisch- und Meeresfrüchteprodukte und beschleunigt den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zucht – für Fisch, Farm, Mensch und Umwelt. Mit dem neuen ASC-Farmstandard vereint der ASC seine bisher zwölf artspezifischen Standards in einem globalen Regelwerk. Das bringt mehr Klarheit und Einheitlichkeit für alle gezüchteten Arten und Produktionsmethoden .
„Nachhaltigkeit ist kein Trend – sie ist längst Realität“
Chris Ninnes, CEO des ASC, betonte bei der offiziellen Vorstellung:
„Nachhaltigkeit ist kein Trend mehr. Sie ist die Zukunft und sie beginnt jetzt. Bis 2050 werden voraussichtlich zehn Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben. Da die Kapazitätsgrenzen des Wildfangs längst erreicht sind, wird die Bedeutung der Aquakultur weiterwachsen. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer Branche müssen wir aktiv gestalten. Deshalb treiben wir als der ASC den Wandel entschlossen voran – gemeinsam mit den Betrieben, die diesen Weg bereits gehen.“
ASC-CEO Chris Ninnes ruft die Branche mit der Veröffentlichung des ASC-Farmstandards dazu auf, sich gemeinsam für Veränderung zu entscheiden – „Choose ASC for Change“.
Ein Standard für Fisch, Farm, Mensch und Umwelt
„Der Farmstandard basiert auf vier Säulen: Fisch, Farm, Mensch und Umwelt“, erklärte Michiel Fransen, ASC Director of Standards and Science. „Er hilft Zuchtbetrieben, regulatorische und marktspezifische Anforderungen zu erfüllen, die Gesundheit von Fischbeständen zu verbessern, soziale Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig Biodiversität zu schützen.“
Über 200 Teilnehmende verfolgten den mit Spannung erwarteten Start des neuen ASC-Farmstandards.
Ein Ergebnis echter Zusammenarbeit
Der ASC-Farmstandard ist das Resultat intensiver Zusammenarbeit und eines offenen Dialogs mit der Branche. Seit 2019 wurden über 1.100 Rückmeldungen aus öffentlichen Konsultationen, Interviews und Umfragen in die Entwicklung eingebunden.
Der neue Standard fand beim Launch breite Unterstützung – unter anderem durch Gastbeiträge von Stakeholdern entlang der gesamten Lieferkette:
Sophie Ryan, CEO der Global Salmon Initiative (GSI), die 40 Prozent der weltweiten Lachsproduktion vereint, nannte den Standard „ehrgeizig und gleichzeitig praxistauglich“:
„Er ist ein entscheidender Wegweiser für unsere Nachhaltigkeitsstrategie. Der ASC betrachtet ökologische und soziale Auswirkungen ganzheitlich, mit einem risikobasierten Ansatz. Dadurch lassen sich bürokratische und finanzielle Hürden dort reduzieren, wo das Risiko gering ist und die Aufmerksamkeit dorthin lenken, wo sie wirklich gebraucht wird.“
Auch Oliver Spring, Group Sustainability Manager der Nomad Foods, Europas führendem Tiefkühlkostunternehmen mit Marken wie Iglo, Birds Eye und Findus, begrüßte den neuen Standard:
„Der ASC-Farmstandard liefert genau das, worauf es uns, unseren Kund:innen und den Konsument:innen ankommt: Umweltverträglichkeit, bessere Arbeitsbedingungen und Tierwohl – alles abgesichert durch die anspruchsvollsten Anforderungen der Branche.“
David Parker, Head of Aquaculture and Fisheries beim britischen Einzelhändler Sainsbury’s, ergänzte:
„Verantwortungsbewusstes Sourcing ist nie einfach und selten günstig. Doch Werte und Wirtschaftlichkeit müssen sich nicht ausschließen. Die ASC-Zertifizierung stärkt die gesamte Lieferkette, wenn alle mitziehen.“
Zwei Jahre Übergangszeit für eine nachhaltige Umsetzung
Der ASC setzt auf realistische Veränderungen und begleitet die Einführung des Farmstandards mit einer zweijährigen Übergangszeit. So können Vorreiter sofort starten, während andere ausreichend Zeit zur Anpassung ihrer Prozesse erhalten. Die bestehenden artspezifischen ASC-Standards bleiben währenddessen weiterhin gültig.
Zeitplan zur Einführung des ASC-Farmstandards
Gezielte Unterstützung für Zuchtbetriebe
Der ASC begleitet Produzenten aktiv bei der Umstellung. Dazu gehören Schulungen, Self-Assessment-Tools, FAQs, individuelle Beratung und ein digitales Programmzentrum, das sogenannte ASC Programme Centre.
Dort finden sich alle Dokumente rund um Farm- und Futterstandards in einer benutzerfreundlichen, interaktiven Oberfläche. Die Inhalte sind einfach filterbar, je nach Bedarf und Spezifikation.