ASC-Marktanalyse 2021: Über 70 % aller Zuchtfischprodukte tragen das ASC-Siegel
Februar 25, 2021
Zum ersten Mal veröffentlicht der Aquaculture Stewardship Council (ASC) eine umfassende Marktanalyse zum Stand des Zuchtfischportfolios im deutschen Einzelhandel. Die Ergebnisse zeigen: Das ASC-Siegel ist das am weitesten verbreitete Siegel für verantwortungsvolle Aquakultur.
Wie verantwortungsvoll ist das Zuchtfischangebot in Deutschland? Dieser Frage widmet sich der heute veröffentlichte Marktbericht des ASC. Dafür wurden 809 Fischprodukte in den Regalen von neun national vertretenen Einzelhändlern untersucht, die im ersten Halbjahr 2020 zum Verkauf standen. Das Ergebnis ist deutlich: 72 %, nämlich 581 Produkte, waren ASC-zertifiziert. Positiv ist auch, dass nur 7 % aller Produkte, nämlich 59, gar kein Siegel trugen.
Für die Analyse wurden Tiefkühlprodukte und gekühlte Produkte untersucht, wobei Fisch der Hauptbestandteil sein musste. In beiden Kategorien ist das ASC-Siegel mit Abstand am häufigsten zu finden.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Der ASC deckt das Sortiment der Einzelhändler in Deutschland gut ab.
- Das ASC-Siegel ist die bevorzugte Wahl – besonders auffällig ist dies bei Produkten mit langen Lieferketten
- Herstellermarken legen bei Siegeln einen stärkeren Fokus auf ASC
Das ASC-Siegel ist bei fast allen untersuchten Spezies am häufigsten vertreten – dennoch gibt es Handlungsbedarf
Ein Blick auf die verschiedenen Spezies zeigt, dass insbesondere bei Fischen und Meeresfrüchten mit langen Lieferketten und Transportwegen, darunter Garnele, Pangasius und Tilapia, Eigen- als auch Herstellermarken fast ausschließlich auf das ASC-Siegel setzen. Weißfuß-Garnelen (Litopenaeus vannamei) fallen hier besonders ins Auge, weil sie am häufigsten in den Regalen der Einzelhändler auftauchen und in großer Mehrheit ASC-zertifiziert sind: 318 von 338 Garnelenprodukten trugen zum Zeitpunkt der Untersuchung das ASC-Siegel, das entspricht 94 %.
Barbara Janker, General Manager beim ASC für Deutschland, Österreich und Schweiz, sagt: “Wir freuen uns natürlich sehr, dass die Mehrzahl der Produkte bereits das ASC-Siegel trägt. Die Marktanalyse zeigt aber auch, dass es bei den beliebten Spezies Lachs und Forelle für den ASC weiteren Handlungsbedarf gibt. In Zukunft möchten wir die deutschen Anbieter noch besser mit ASC-zertifizierten Produzenten verbinden.”
Künftig sollen durch eine Harmonisierung der ASC-Zuchtstandards zudem noch weitere Nischenarten, wie Afrikanischer Wels, Karpfen, Zander oder Stör für Kaviar abgedeckt werden.
Hohe Marktnachfrage trägt wesentlich zu ökologischen und sozialen Verbesserungen bei
Die hohe Nachfrage des deutschen Marktes nach ASC-zertifizierter Ware ist ein deutliches Zeichen für das hohe Vertrauen in das ASC-Programm und leistet einen wesentlichen Beitrag zu den vielen ökologischen sowie sozialen Verbesserungen, die der ASC in der globalen Aquakultur bisher erreicht hat und auch in Zukunft anstößt.
Neben einer Vertiefung zu den positiven Veränderungen, die das ASC-Programm bereits bewirkt hat, beinhaltet der Marktbericht u.a. auch einen Überblick darüber, wie Unternehmen vom ASC-Programm profitieren und was Handelsunternehmen und Markenhersteller tun können, um eine verantwortungsvolle Aquakultur zu fördern.
Die ganze ASC-Marktanalyse 2021 lesen Sie hier.
Alle Infografiken und attraktives Bildmaterial finden Sie hier. Bitte achten Sie auf das Copyright.
Über die ASC-Marktanalyse 2021
Die ASC-Marktanalyse 2021 wirft einen detaillierten Blick auf den Stand des Zuchtfischportfolios im deutschen Einzelhandel und die Verbreitung des ASC-Siegels im ersten Halbjahr von 2020. Die Erhebung der Daten wurde vom Marktforschungsunternehmen DTO Research im März 2020 durchgeführt. Dafür wurden insgesamt 38 Filialen der 9 national vertretenen Handelsketten in ganz Deutschland besucht (Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl, Netto, Norma, Penny, Kaufland, Edeka und Rewe). Die Produkte wurden anschließend mit der ASC Datenbank sowie mit den Einzelhändlern bzw. Markenherstellern abgeglichen.
In den beiden untersuchten Kategorien – Tiefkühlprodukte und gekühlte Produkte – musste Fisch der Hauptbestandteil des Produkts sein. Fischtheken waren nicht Teil der Erhebung, ebenso wenig wie Tiernahrung und Convenience Food. Künftige erweiterte Erhebungen könnten diese Produktkategorien mit einbeziehen.
Pressekontakt
Maren Pfalzgraf
Communications Managerin DACH
+49 1781831044