ASC-Positionserklärung zur Augenstielablation bei Garnelen
Dezember 23, 2024
Augenstielablation:
Das Wohlergehen von Tieren ist für den ASC ein zentraler Bestandteil einer verantwortungsvollen Aquakultur. Die Augenstielablation ist in diesem Zusammenhang ein besonders wichtiges Thema.
Etwa 80 % der weltweiten Garnelenproduktion entfallen auf die Arten Litopenaeus vannamei (Weißfußgarnelen) und Penaeus monodon (Schwarze Tigergarnelen). Gleichzeitig machen diese Arten 99 % der rund 700 ASC-zertifizierten Garnelenzuchten aus.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Rückmeldungen unserer Stakeholder zeigen, dass die Zucht beider Arten ohne Augenstielablation möglich ist – wobei dies bei Schwarzen Tigergarnelen eine größere Herausforderung darstellt. Daher hat der ASC entschieden, diese Praxis in zertifizierten Garnelenzuchten schrittweise zu beenden.
Das Ende der Augenstielablation für ASC-zertifizierte Garnelen
Der neue ASC-Farmstandard fördert nachhaltige und verantwortungsvolle Praktiken in der Garnelenzucht noch intensiver und enthält strenge Vorgaben zur Augenstielablation.
Mit Inkrafttreten des Standards im Mai 2025 verpflichten sich Zuchten, den Anteil ablationsfreier Postlarven kontinuierlich zu erhöhen. Ziel ist es, die Augenstielablation innerhalb von maximal vier Jahren für Weißfußgarnelen und sechs Jahren für Schwarze Tigergarnelen vollständig einzustellen.
Der ASC verfolgt hierbei einen schrittweisen Ansatz, um weltweit maximale Wirkung zu erzielen. Gleichzeitig arbeiten wir eng mit Partnern zusammen, die ambitionierte Ziele verfolgen und ihre Lieferketten schneller auf ablationsfreie Produktion umstellen.
Diverse Herausforderungen gilt es für den Ausstieg zu meistern
Die Regulierung der Augenstielablation in der Garnelenzucht ist komplex und mit verschiedenen Herausforderungen verbunden:
- Fragmentierung der Industrie: Die Garnelenzucht ist weltweit stark fragmentiert, mit regional und lokal unterschiedlichen Praktiken. Dies erschwert die Durchsetzung und Überwachung einheitlicher Standards.
- Wirtschaftliche Erwägungen: Viele Garnelenzuchten insbesondere in Entwicklungsländern, sind wirtschaftlich stark von Techniken wie der Augenstielablation abhängig. Das Gleichgewicht zwischen Tierwohl und wirtschaftlicher Machbarkeit zu finden, bleibt eine zentrale Herausforderung.
- Technische Einschränkungen: Die Überwachung der Einhaltung von Standards ist technisch anspruchsvoll. Die kurzen Produktionszyklen und die Lebensspanne von Zuchttieren erschweren eine konsistente und effektive Kontrolle.