
Öffentliche Konsultation zum ASC-Garnelenstandard sowie zur Herangehensweise bei metrischen Indikatoren
Als volles ISEAL-Mitgleid ist der ASC verpflichtet, jeden Standard alle drei bis fünf Jahre auf seine Wirksamkeit zu überprüfen und, wo notwendig, zu überarbeiten. So stellt der ASC sicher, dass die jeweils neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Industrie in die Standards integriert werden.
Diese Überarbeitungen erfolgen unter Einbeziehung aller Interessengruppen, die hiermit aktiv um ihren Input gebeten werden. Die aktuelle öffentliche Konsultation umfasst zwei Themen: Zum einen wird der ASC Shrimp Standard v1.1. in Teilen überarbeitet und um Süßwasserarten erweitert, zum anderen erbittet der ASC Rückmeldung zur künftigen vorgeschlagenen Herangehensweise bei der Festsetzung metrischer Indikatoren.
Alle Interessierten können ihre Kommentare in der Zeit vom 2. März bis einschließlich 2. Mai abgeben – am besten unter Verwendung des dafür vorgesehenen Formulars. Zusätzlich organisiert der ASC zwei Webinare (auf englisch), in denen über die Themen der Konsultation detailliert informiert wird. Diese finden am 8. April 2020, von 9-10 (Hier gehts zur Anmeldung) bzw. 16-17 Uhr CET (Hier gehts zur Anmeldung) statt. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an uns. Kathrin.Steinberg@asc-aqua.org
Folgende Themen werden konsultiert:
- Erweiterung des ASC Shrimp Standard v1.1 um Süßwasserarten:
Der Geltungsbereich des Shrimp Standards soll um die folgenden Süwasserarten erweitert werden: Cherax spp., Procambarus spp., Macrobrachium spp. und Astacus spp. Drei der vier neuen Arten sind insbesondere in Asien und Ozeanien beliebte Speisekrebse. Ihre Aufzucht kann negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben, die durch verantwortungsvolle Praktiken reduziert werden können. Als globaler Standardsetzer ist es dem ASC daher ein Anliegen, diese Arten in die Standards mit aufzunehmen.
Bezüglich der einzelnen Anforderungen für diese neuen Arten schlägt der ASC folgendes vor: Indikatoren für Themen wie Überlebensraten, Phosphat- und Stickstoffabflusswerte und Futtermittel werden ähnlich bzw. gleich den bereits bestehenden im Garnelenstandard sein (siehe dazu: Doc 3 und 4). Darüber hinaus wurden Umweltauswirkungen identifiziert, die bei der Aufzucht von Süßwasserarten beachtet werden müssen, wie etwa Wasserentnahme und Abwasserentsorgung oder der Schutz von Feuchtgebieten. Der Vorschlag ist, diesbezügliche Anforderungen aus anderen ASC-Standards für Süßwasserarten, wie Forelle, Tilapia oder Pangasius zu übernehmen (siehe dazu Doc 5, 6 und 9).
ASC ist dankbar für Feedback, ob diese Indikatoren die potenziellen Umweltauswirkungen hinreichend abdecken, ambitionierte Grenzwerte darstellen und somit die Auswirkungen minimieren oder ob weitere Aspekte beachtet werden müssen. Außerdem sind Zuchtbetriebe dieser Arten eingeladen, Produktionsdaten zur Verfügung zu stellen und an ersten Pilotaudits teilzunehmen.
- Überarbeitung einiger Indikatoren im Shrimp Standard v.1.1
Für die Arten P. Vannamei und P. Monodon wurden alle Anforderungen auf Basis vorhandener Produktionsdaten und wissenschaftlicher Literatur überprüft. Basierend darauf, schlägt der ASC neue, strengere Grenzwerte für Überlebensraten und z.B. den Wildfischanteil im Futter vor sowie eine gänzlich neue Anforderungen zur Effizienz, mit der Nahrungsmittelprotein in Körperprotein umgewandelt wird (siehe dazu Doc 7, 8 und 8a). Der ASC erbittet begründete Rückmeldung zu den neuen Werten sowie die Bereitstellung weiterer Datensätze, falls vorhanden.
- Herangehensweise zur Festsetzung metrischer Indikatoren
Die ASC-Standards beinhalten derzeit 129 Metrics zu Umweltaspekten, also Zahlen, die die Effizienz der Betriebe beschreiben und ihre Leistung in Bereichen wie Wasserqualität, Wildfisch- und Energieverbrauch, Mortalität usw. evaluieren. Ziel des aktuellen Projekts der „Metrics Methodology“ ist es, auf Basis von wissenschaftlichen Erkentnissen und Kennzahlen aus der Industrie mehr Transparenz und Konsistenz bei der Festlegung dieser Leistungsindikatoren zu erreichen (beispielsweise, indem die Mindestmenge an Daten definiert wird, die für die Festlegung von metrischen Werten erforderlich ist.) Das zur Konsultation stehende Prozess-Dokument beschreibt, welche Daten für das Definieren von Indikatoren relevant angesehen werden und mit welchen statistischen Analysen Grenzwerte ermittelt werden. Die neue Methodik wird künftig bei der Entwicklung und Überarbeitung aller ASC-Standards angewendet. Sie fand bei der aktuellen Überarbeitung des Shrimp Standards genauso Anwendung wie sie künftig bei der Erarbeitung des vereinheitlichten ASC Farm Standards herangezogen wird. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: https://www.asc-aqua.org/what-we-do/programme-improvements/metrics/
Alle Dokumente sowie Informationen zur Teilnahme an der Konsultation finden Sie – in englischer Sprache – hier auf der ASC Webseite. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Kathrin Steinberg, ASC Performance Data Coordinator beim ASC (gerne auch auf Deutsch).