
Der ASC startet öffentliche Konsultation zur Aufnahme des Atlantischen Kabeljaus in das Zertifizierungsprogramm
Mai 20, 2025
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) startet heute, am 20. Mai, eine 30-tägige öffentliche Konsultation zur geplanten Aufnahme des Atlantischen Kabeljaus (Gadus morhua) in sein Zertifizierungs- und Kennzeichnungsprogramm.
Um Produzenten einen schnellen Zugang zur ASC-Zertifizierung zu ermöglichen, soll der Kabeljau zunächst noch unter den ASC-Lachsstandard (Version 1.4) fallen, bis der Farmstandard ab Mai 2027 verbindlich wird. Kabeljau-Betriebe erhalten damit denselben Zeitraum zur Umstellung wie andere Zuchtarten.
Da die Quoten für Wildkabeljau weiter sinken und die Nachfrage auf den Märkten steigt, gewinnt die Zucht von Atlantischem Kabeljau zunehmend an Bedeutung für die globale Versorgung.
Willem de Bruijn, Chief Commercial Officer des ASC, erklärt: „Die Aufnahme von Kabeljau in das ASC-Programm ist ein wichtiger Schritt, verantwortungsvoll auf die wachsende Marktnachfrage zu reagieren. Damit bekräftigen wir unser Ziel, den Wandel in der Fischzuchtbranche konsequent voranzutreiben.“
Starke Parallelen zur Lachszucht
Die Aufzuchtmethoden von Kabeljau ähneln in vielerlei Hinsicht, wie etwa bei Haltungssystemen und Umweltbedingungen, denen der Lachszucht. Auch die Leitprinzipien für Salmoniden lassen sich auf Kabeljau übertragen. Umweltaspekte wie der Einsatz von Fischmehl und -öl sind bei beiden Arten vergleichbar.
In Norwegen unterliegen Lachs und Kabeljau denselben strengen Vorschriften. Das unterstreicht den Bedarf für einheitliche Umwelt- und Betriebsstandards.
Worum es in der Konsultation geht:
Der ASC lädt dazu ein, Einschätzungen zu den umweltbezogenen und sozialen Auswirkungen der Kabeljauzucht zu teilen und gemeinsam zu bewerten, ob für die Aufnahme in den Lachsstandard weitere Kriterien notwendig sind.
Im Fokus der Konsultation stehen insbesondere:
- Futterkennzahlen (Fishmeal and Fish Oil Dependency Ratio, FFDR)
- Indikatoren für Lachsläuse
- Soziale und ökologische Einfluss von Lieferanten von Fingerlingen
- Weitere sinnvolle Kriterien zur Bewertung der Kabeljauzucht
Michiel Fransen, ASC Director of Standards and Science, betont: „Dank der vielen Gemeinsamkeiten mit der Lachszucht können wir Kabeljau-Betriebe rasch ins ASC-Programm aufnehmen, noch bevor der Farmstandard verbindlich wird. So reagieren wir schnell auf die steigende Nachfrage, ohne an Anspruch oder Sorgfalt zu sparen.“
Die Konsultation ist weltweit offen. Besonders erwünscht werden Rückmeldungen aus Norwegen, einem der wichtigsten Produktionsländer für Atlantischen Kabeljau.